Systematik
Ungiftig! Größe ♂ bis 80 cm, ♀ bis 130cm Nahrung Kleine bis mittelgroße Fische, gelegentlich Molche und Frösche; Jungtiere auch Kaulquappen Erkennungsmerkmale Würfelnattern sind schlank, seitlich etwas abgeflacht und haben einen schmalen, spitzem Kopf. Die Färbung der Oberseite variiert zwischen verschiedenen Grau-, Braun- und Olivtönen und von sehr hell bis sehr dunkel. Als Zeichnungsmuster finden sich in der Regel vier bis fünf Reihen meist quadratischer Flecken, daher der Name "Würfelnatter" Diese sind entweder alternierend angeordnet oder können zu Längsbändern oder Querbinden verschmelzen. Die Unterseite der Tiere ist weiß bis gelb und weist ein Muster aus schwarzen, quadratischen Flecken auf. Die Rückenschuppen sind stark gekielt. Die Augen der Würfelnatter haben runde Pupillen, wie die aller einheimischen ungiftigen Schlangen. Von der nahe verwandten Ringelnatter unterscheidet sich die Würfelnatter unter anderem durch das Fehlen mondförmiger heller Flecken am Hinterkopf. Verbreitung Die Würfelnatter kommt in Teilen Mittel-, Süd- und Südosteuropas sowie West- und Mittelasiens vor. Am Nordwestrand löst sich das Verbreitungsgebiet in einzele unzusammenhängende Gebiete auf. So existieren in Deutschland gegenwärtig nur noch drei sehr kleine, isolierte Populationen. Die Schlange besiedelt klimatisch für sie günstige Flussläufe und Seen in Flussauen mit hohen Fischbeständen. Die Uferzonen müssen naturnah strukturiert sein und neben krautiger Vegetation auch offene Bereiche wie Bänke aus Kies oder Schottersteinen aufweisen. Wichtig sind ferner flache, ruhige Zonen mit Sonneneinstrahlung sowie in Ufernähe Hänge mit Trockenrasen und Unterschlüpfen. Fortpflanzung Die Paarungszeit liegt in den Monaten April bis Juli, ca. zwei bis vier Wochen nach Verlassen des Winterquartieres. Es können sich dabei mehrere Männchen um ein Weibchen an einem Platz einfinden und ein regelrechtes „Paarungsknäuel“ bilden. Ab Anfang Juli findet die Eiablage in lockerem Boden aus Sand oder Humus (auch Misthaufen) statt. Ein Weibchen legt zwischen 14 und 25 weichschalige Eier. Diese sind oval und 3 bis 4 cm lang sowie 2 bis 2,5 cm dick. Sie benötigen, abhängig von der Umgebungstemperatur 34 bis 50 Tage bis die Jungtiere schlüpfen. Diese sind dann 14 bis 24 cm lang. Nahrung nehmen sie erst kurz nach der ersten Häutung auf, die etwa eine Woche nach dem Schlupf erfolgt. Die Geschlechtsreife tritt nach 3-4 Jahren bei einer Körperlänge von 50 bis 60 cm ein. Lebensweise An das Leben im Wasser ist die Würfelnatter gut angepasst, indem Augen und Nasenöffnungen seitlich nach oben gestellt sind und die Schuppen in der Mitte eine kielförmige Leiste haben. Sie jagt ihre Beute vorwiegend im Wasser. Kleinere Tiere werden auch im Wasser gefressen, größere zuerst ans Land gezerrt. Obwohl sie sich viel im Wasser aufhält und dabei oft und sehr lange unter Wasser bleibt, wärmt sie sich vor allem morgens gerne auf Ästen oder Steinen auf. Auch zur Fortpflanzung und zur Überwinterung verlässt sie das Gewässer. Fressfeinde der Würfelnatter sind kleinere Säugetiere wie Wanderratten, Bisamratten, Hermeline, Mauswiesel, aber auch zahlreiche Vogelarten. Wenn sie sich bedroht fühlt oder ergriffen wird, gibt die Würfelnatter Zischlaute von sich. Daneben kann sie, wie die Ringelnatter, ein übelriechendes Postanaldrüsen-Sekret verspritzen und sich gelegentlich auch totstellen (Schreckstarre). Häutung Wie alle Schlangen streift auch die Würfelnatter mehrmals pro Jahr ihre Haut ab. Die äusserste Schicht der Schlangenhaut besteht aus abgestorbenem Material, das nicht mitwachsen kann und von unteren Schichten nachgebildet wird. Eine bevorstehende Häutung erkennt man an der Trübung der Augen, außerdem wird die Haut der Schlange blass und stumpf. Ausgelöst wird dies durch eine Art "Häutungsmilch", die sich zwischen der alten und der neuen Haut bildet. Ist die neue Haut fertig, wird diese "Häutungsmilch" vom Körper innerhalb einiger Tage wieder aufgenommen. Dann streift die Schlange ihre Haut vom Kopf aus in Richtung Schwanz ab. Die Häufigkeit der Häutungen ist von Schlange zu Schlange unterschiedlich und von Art und Alter abhängig. So können Jungschlangen monatlich "aus der Haut fahren", Alttiere dagegen vielleicht nur drei Mal im Jahr. |