Systematik
Ungiftig! Größe ♂ bis 90 cm, ♀ bis 150 cm Nahrung Amphibien und deren Larven sowie Fische. Angeblich werden auch Eidechsen, wirbellose Tiere und sogar Mäuse nicht verschmäht. Wir konnten dieses Verhalten bei unseren Tieren jedoch bislang nicht beobachten. Erkennungsmerkmale Ringelnattern sind schlank, seitlich etwas abgeflacht und haben einen schmalen Kopf. Am Hinterkopf befinden sich zwei gelbe bis orange, halbmondförmige Flecken, die im hinteren Teil meist dunkel abgesetzt sind. Diese Musterung variiert bei den einzelnen Individuen, so dass sie daran zu unterscheiden sind. Die Färbung der Oberseite variiert zwischen verschiedenen Grau-, Braun- und Olivtönen und von sehr hell bis sehr dunkel. Auf ihr befinden sich oftmals vier bis sechs Reihen kleiner schwarzer Flecken. Die Bauchseite ist meist gelblich bis weißlich und weist ebenfalls ein Muster aus schwarzen Flecken auf. Schwärzlinge kommen vor, sind aber selten und haben in der Natur wenig Überlebenschancen. Die Rückenschuppen der Ringelnatter sind gekielt,im Gegensatz zu denen der ähnlich aussehenden Äskulapnatter, aber die Kielung ist schwächer als bei den Würfelnattern. Die Pupillen sind rund, wie bei allen einheimischen ungiftigen Schlangen. Verbreitung Die Ringelnatter ist in weiten Teilen Europas und im westlichen Teil von Asien verbreitet. Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis ins südliche Skandinavien und auch auf den britischen Inseln ist sie zu finden. In Höhenlagen ist sie bis in Höhen von gut 2.000 Metern über NN. anzutreffen. Die Ringelnatter bewohnt ein breites Spektrum an feuchten Lebensräumen, wie Sümpfe, Auen, Moore, Teiche, Seen, Feuchtwiesen, Bäche und Flüsse oder auch Gärten, Wälder und Waldränder, Hanglagen und Parks. Gewässer wie Seen, kleinere Teiche, Tümpel oder langsam fließende Gewässer müssen aber vorhanden sein. Fortpflanzung Die Paarung findet normalerweise im Frühjahr statt, ist jedoch auch im Herbst möglich. In Gruppen von bis zu 50 Tieren werben die Männchen angezogen von Sexualpheromonen um die Weibchen. Die Männchen versuchen sich an das Weibchen zu schmiegen. Wenn das Vorspiel erfolgreich war, windet das Männchen den Schwanz um das Hinterende des Weibchens. Es presst seine Kloake an die ihre. Ein Hemipenis dringt in die Kloake ein und schwillt dabei so stark an, dass er nicht ohne weiteres zurückgezogen werden kann. Bei Störungen wird das Männchen als der i. d. R. kleinere Partner daher vom fliehenden Weibchen mitgeschleift. Die Kopulation kann mehrere Stunden andauern. Dann legt das Weibchen je nach Größe 6-100 Eier in eine Vertiefung von verrottendem Pflanzenmaterial wie in Komposthaufen oder Baumstämme. Die Jungnattern schlüpfen nach etwa 10 Wochen (witterungsabhängig). Obwohl sie nur so groß wie ein Bleistift sind, machen sie sich sofort davon und gehen selbständig auf Nahrungssuche (Kaulquappen u.a.). Lebensweise Ringelnattern sind tagaktiv. Die Ringelnatter ernährt sich überwiegend von Amphibien wie Fröschen, Kröten und Molche, nimmt aber auch Fische, sofern sie sie erwischt. Bei der Jagd auf Fische ist die Würfelnatter aber deutlich geschickter, da diese unter Wasser wendiger ist. Größere Frösche werden von den Schlangen oft zunächst an einem, dann am anderen Hinterbein gepackt und nach und nach hinuntergeschlungen, da sich einige Froscharten zum Schutz mit Luft aufpumpen wird damit die Luft aus der Beute herausgedrückt. Die Beute wird optisch anhand ihrer Bewegungen und über ihren Geruch erkannt. Ihre Körpertemperatur regulieren die Ringelnattern, wie alle Reptilien über ihr Verhalten, indem sie je nach Temperatur Sonnen- und Schattenplätze oder das Wasser aufsuchen. Zusätzlich können sie ihre Körperoberfläche gezielt vergrößern, indem sie sich flach auf den Boden drücken oder verkleinern, indem sie sich zusammenrollen. Bei ihnen unangenehmen Außenbedingungen, wie Hitze oder Kälte ziehen sich Ringelnattern in geschützte Quartiere zurück. In Franken endet die Überwinterung in der Regel im März oder April. Dann kommen die noch trägen Schlangen aus ihren Quartieren und sonnen sich. Die Winterquartiere werden meist zwischen Ende September und Mitte Oktober aufgesucht. Als solche dienen Hohlräume im Boden, in Felsen oder Bäumen, Baue von Kleinsäugern oder Komposthaufen. Flucht / Schutzverhalten Ringelnattern sind ständig in Gefahr: Greifvögel, Störche, Iltisse, selbst große Fische wie Hechte stellen ihnen nach. Daher sind sie sehr scheu. Relativ gelassen sind sie, wenn sie im Gebüsch Deckung gefunden haben. Daher sind sie im Terrarium am besten zu beobachten, wenn sie im "Bäumchen" hängen. Bei Störung oder drohender Gefahr fliehen sie sofort. Gelingt die Flucht nicht, versuchen sie durch Scheinangriffe oder Zischen den Gegner zu beeindrucken. Nützt auch das nichts, sondern sie ein übel riechendes Sekret aus der Analdrüse ab, das einem wirklich den Appetit verschlagen kann. Eine andere Verteidigungsstrategie ist das Totstellen. Dabei legt sich die Natter schlaff auf den Rücken und lässt ggf. auch die Zunge heraushängen. Sobald der Feind kein Interesse mehr zeigt, macht sich die Schlange blitzschnell aus dem Staub. |