Freiland-Aquarium und -Terrarium Stein

Hornotter
English



Lage



Systematik
Klasse:   Reptilien (Reptilia)
Ordnung:   Schuppen­kriech­tiere (Squamata)
Unter­ordnung:  Schlangen (Serpentes)
Familie:   Vipern (Viperidae)
Art:   Hornotter (Vipera ammodytes)


Sehr Giftig!

Größe
60-80 cm (max. 95 cm)

Nahrung
Hauptsächlich Klein­säuger und Rep­ti­lien. Da­ne­ben wer­den auch Vögel und Glieder­füßer (vor allem Hun­dert­füßer) als Nah­rung an­ge­nommen.



Erkennungs­merk­male
Die Fär­bung der Horn­ot­ter vari­iert sehr stark; die meis­ten Tiere sind grau, gelb­lich oder rot­braun mit dunk­lerem Zick­zack- oder Rau­ten­band auf dem Rücken, des­sen Farbe eben­falls vari­iert. Gele­gent­lich tre­ten ähn­lich wie bei der Kreuz­otter völ­lig schwar­ze Tiere auf.
Der Kör­per ist kräf­tig ge­baut, der Kopf sieht bei Auf­sicht drei­eckig aus und setzt sich deut­lich vom Rumpf ab.
Namens­ge­bend ist die zu einem Horn auf­ge­wor­fene Schnau­zen­spit­ze, welche vom Schnau­zen­schild sowie klei­neren, wei­teren Schup­pen ge­bil­det wird. Über den Au­gen be­fin­den sich, wie bei den meis­ten Vipern-Arten, kräf­tig aus­ge­bil­dete Leis­ten, die ihr einen "dro­hen­den" Blick ver­leihen. Die Pu­pil­len sind senk­recht schlitz­för­mig, im Ge­gen­satz zu den runden Pu­pil­len der heimi­schen harm­lo­sen Nat­tern.


Merkmal


Verbreitung
Das Verbrei­tungs­ge­biet der Euro­päi­schen Horn­ot­ter er­streckt sich über Öster­reich, Ita­lien (Al­pen­ge­biete), West-Ungarn, Kroa­tien, Slo­we­nien, Grie­chen­land, bis nach Russ­land. In Öster­reich tritt sie als sub­medi­ter­ranes Faunen­ele­ment nur in Kärn­ten und der Süd­steier­mark auf. In Deutsch­land ist sie bis­her nicht an­zu­tref­fen
Hornottern le­ben im trocke­nen, stei­ni­gen Busch­land, be­vor­zugt an son­ni­gen Fel­sen­hän­gen und auf Stein­mauern.


verbreitungskarte


Fortpflanzung
Die Paarung findet ab Mit­te März statt. Wer­ben meh­rere Männ­chen um ein Weib­chen, kommt es häu­fig zu Ri­tual­kämp­fen zwi­schen den Männ­chen, wo­bei manch­mal viele Tiere zu einem Knäuel ver­wickelt sein kön­nen.
Wie alle euro­päi­schen Vipern ist auch die Horn­ot­ter ovo­vivi­par (lebend­ge­bärend - siehe Kreuz­ot­ter). Nach einer Trag­zeit von 90 bis 120 Tagen wer­den die durch­schnitt­lich 2 – 16 Jun­gen ge­boren. Die Jun­gen sind bei der Geburt 16 – 23 cm lang mit einem Ge­wicht von etwa 4,5 bis 7,3 Gramm. Sie häu­ten sich un­mittel­bar nach der Ge­burt, dann wer­den sie aktiv und er­näh­ren sich selbst­stän­dig, zu­nächst von Heu­schrecken und klei­nen Ei­dech­sen.
Die Männ­chen sind je­des Jahr fort­pflan­zungs­fähig, die Weib­chen da­ge­gen meist nur jedes 2. Jahr.


Merkmal


Lebensweise
Die jähr­liche Akti­vi­täts­perio­de be­ginnt meist Mit­te März und dauert bis Mit­te/Ende Okto­ber. Dann zie­hen sich die Tie­re zur Win­ter­ruhe zu­rück, wo­bei sie sich in großer Zahl (bis zu 1000 Exem­pla­ren) an ge­eig­ne­ten Über­win­te­rungs­plät­zen in mehre­re Me­ter tie­fen Fels­spal­ten zu­sam­men­fin­den. Die Männ­chen kom­men ein bis zwei Wochen vor den Weib­chen aus dem Win­ter­quar­tier. Kurz da­nach fin­det die Früh­jahrs­häu­tung statt. Zu die­sem Zeit­punkt er­wachen auch die Weib­chen aus der Win­ter­star­re und es kommt zur Paa­rung. Wäh­rend die Männ­chen erst nach dem Ab­klin­gen der Paa­rungs­ak­tivi­tä­ten mit der Nah­rungs­auf­nahme be­gin­nen, fres­sen die Weib­chen be­reits kurz nach dem Er­wachen, stel­len aber die Nah­rungs­auf­nahme bei fort­ge­schrit­tener Träch­tig­keit ein.
Die Horn­otter geht meist am spä­ten Nach­mit­tag und in der Abend­däm­merung auf Jagd. Wäh­rend ihrer Beute­züge klet­tert sie ge­legent­lich zwi­schen den Fel­sen und im Gebüsch. Ihre Beute­tiere tö­tet sie durch einen Gift­biss. Nach dem Biss lässt sie das Opfer zu­nächst los und folgt seiner Spur bis zu dem ver­ende­ten Tier. Dann ver­schlingt sie es im Gan­zen.
Die Horn­otter ist rela­tiv träge und nicht ag­gres­siv. Meist ver­traut sie auf ihre Tarn­färbung und ver­sucht bei Be­dro­hung zu­nächst zu flie­hen. Wenn sie sich in die Enge ge­trie­ben fühlt, zischt sie laut und beißt auch zu.
Unter den euro­päi­schen Schlan­gen hat die Euro­päi­sche Horn­otter eines der stärks­ten Gifte. Es besteht zum einen aus ge­webe­zer­stören­den Sub­stan­zen, die zu Nekro­sen (ört­licher Gewebs­tod) füh­ren, zum an­de­ren aus Ner­ven­gif­ten, die Läh­mun­gen her­vor­rufen kön­nen. Todes­fäl­le nach Bis­sen kom­men vor al­lem bei Kin­dern oder ge­schwäch­ten Per­sonen vor. Häu­fig kann es zu star­ken Blutun­gen an Unter­haut­ge­we­ben und in­ne­ren Or­ganen kom­men. Dazu tre­ten Herz­klop­fen, Kopf­schmerz, Schwäche- und Schwin­del­ge­fühl und Er­bre­chen auf, nicht sel­ten auch Kreis­lauf­zu­sam­men­brüche.


Lebensweise



Häutung

Wie alle Schlangen streift auch die Horn­otter mehr­mals pro Jahr ihre Haut ab. Das ist nötig, da bei Schlan­gen die äußers­te Schicht der Haut nicht mit­wächst.




Mehr dazu siehe: 21 Würfelnatter