Systematik
Größe / Gewicht 3,5 bis 5,6 cm /bis 6 Gramm Nahrung Würmer, Schnecken, kleine Wasserinsekten, aber auch Käfer, Ameisen und Zweiflügler Erkennungsmerkmale Die Oberseite einer Gelbbauchunke ist lehm- bis graubraun und weist zahlreiche Warzen auf. Der Bauch und die Innenseiten der Gliedmaßen sind intensiv hellgelb bis orange gefärbt und mit grauen bis schwarzen Flecken oder Flächen gemustert. Der Gelbanteil ist dabei in der Regel höher als der Grauanteil. Manche Tiere haben eine fast komplett gelbe Unterseite, aber einige sind fast ganz schwarz. Die Zeichnung der Unterseite ist bei jedem Tier verschieden und ermöglicht so eine Unterscheidung der einzelnen Individuen. Gelbbauchunken haben einen gedrungenen Körper und eine gerundete Schnauze. Die Pupille ist dreieckig-herzförmig, das Trommelfell äußerlich nicht erkennbar. Verbreitung Die Gelbbauchunke ist im mittleren und südlichen Europa in Berg- und Hügellandschaften verbreitet. Sie kommt von Frankreich, Süd- und Mitteldeutschland, Norditalien bis nach Bulgarien und Griechenland vor. In den Mittelgebirgslagen Mittel- und Süddeutschlands, aber auch in der Oberrheinebene, ist sie zwar verbreitet, aber oft nur noch in zerstreuten Populationen vorhanden. Im Osten und Süden des Verbreitungsgebietes überschneidet sich das Areal der Gelbbauchunke teilweise mit dem der Rotbauchunke. Hier kann es gelegentlich zur Bastardisierung zwischen beiden Arten kommen. In Italien südlich des Po findet man die Apennin-Gelbbauchunke, die seit 1991 von manchen als eigene Art angesehen wird. Fortpflanzung Die Paarungsrufe der Unkenmännchen hört man ab April bis in den Frühsommer als einen dumpfen "Unkenruf". Da die Art im Gegensatz zu Fröschen und manchen anderen Unkenarten keine Schallblasen hat, sind die Rufe recht leise. Findet ein Männchen ein Weibchen umklammert er es in der Hüftregion. Dabei nehmen sie kein Rücksicht, ob bereits ein anderes Männchen da ist, so dass man auch mal drei Tiere in enger Umklammerung sieht. Die Eier werden nach der Befruchtung in lockeren Klümpchen von 2 bis 30 gallertartigen Eiern in geringer Wassertiefe an Pflanzenteilen angeheftet. Insgesamt kann ein Weibchen von Mai bis Juni 120 bis 170 Eier produzieren. Zur Ablage bevorzugen sie sonnige, warme Gewässer, wobei sie kleine Tümpel, aber auch Pfützen und wassergefüllte Radspuren nutzen. Dann ist der Nachwuchs zwar nicht von Freßfeinden, dafür aber von Austrocknung bedroht. Die Kaulquappen schlüpfen bereits nach 2 bis 3 Tagen und brauchen abhängig von der Umgebungstemperatur zwischen 41 und 67 Tagen bis sie sich umwandeln. Bis zur Geschlechtsreife brauchen die Jungunken noch ein bis zwei Überwinterungen. Lebensweise Die Gelbbauchunke gehört zu den Amphibien mit einer engen Bindung an Gewässer, hauptsächlich Kleingewässer auch temporär entstehende Kleinstgewässer, wie Traktorspuren, Pfützen und kleine Wassergräben. Die große Mobilität der Jungtiere begünstigt die spontane Besiedlung von neu entstehenden Lebensräumen, die zudem den Vorteil haben, dass sie vegetationsarm und frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden sind. An Land suchen die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere Verstecke unter Steinen, Totholz und in Felsspalten auf. Dort sind sie, wie auch im Wasser, durch ihre Farbe gut getarnt. Von der Ferne wirken sie wie ein Klumpen Schlamm. Unken können in freier Natur bis zu 15 Jahre, in Gefangenschaft fast 30 Jahre alt werden. "Kahnstellung" An Land verfallen die Tiere bei Bedrohung in eine typische Schreckstellung, die als Unkenreflex oder Kahnstellung bekannt ist. Dabei gehen sie ins Hohlkreuz und heben ihre Gliedmaßen verdreht nach oben, so dass die Unterseiten mit der orangefarbenen oder gelben Warnfärbung sichtbar werden. Die Unken warnen damit vor einem von ihren Hautdrüsen produziertem Sekret, welches Reiz- und Giftstoffe enthält und als "Unkenspeichel" bezeichnet wird. Für den Menschen ist das Gift nicht gefährlich, aber stark schleimhautreizend. |